Dear all,
I asked a friend of mine to write a review on the book Ruth has talked about - as he has just finished reading this book.
English translation in short version - full German text underneath.
"Simon Geissbühler, 40 years old, author of "Blutiger September" is a historian
who has taken his doctor in history and works in the Swiss Embassy.
He has become well known as an author who tries to put his finger on the Rumanian part in the almost forgotten shoa and massmurder on Jews in 1941. He blames historians for not having focussed seriously on this part of history so far.
Massmurder in the rural parts of northern Bukowina and Bessarabia spread like an awful devasting fire. They were planned and done willingly supported by local police who initiated progroms in many ways without having being ordered to.
Czernowitz is almost not included in his research - because in his opinion "what has happened in July 1941 in Czernowitz is one of the topics that is best known and documentated by reports of survivers".
Geissbühler examines the way the faschist dictatorship in Rumania developped and why the massmurder in July 1941 have to be seen as the beginning of the Rumanian strategy of getting back the land that they had lost to the Soviet Union. He gives victims a voice and so opens a new perception on those details of history. He focusses on individual characters - as there are more reports of survivers than known so far.
A book that is highly to be recommended - but that demands patience of the reader because Geissbühler represents history in many details not all can beared or followed by easily."
Here is the original text of the review.
Simon Geissbühler, 40 Jahre alt, der Autor von "BLUTIGER JULI. Rumaeniens Vernichtungskrieg und der vergessene Massenmord an den Juden 1941", ist promovierter Historiker und steht im Diplomatischen Dienst der Schweiz.
Als Historiker hat er sich schon in anderen Publikationen mit der Ukraine, besonders mit den Problemen der Bukowina beschäftigt. Ein vordringliches Anliegen ist für den Autor die Aufarbeitung des rumänischen Anteils am Holocaust, die jahrzehntelang von der rumänischen Geschichtsforschung verdrängt wurde.
So nimmt Geissbühler die Massenmorde, die, nach Beginn des deutschen Ostfeldzuges, in den Anfangstagen und -wochen im Juli 1941 bis in den Sommer hinein an den Juden in den ländlichen Gebieten der Nordbukowina und im Norden Bessarabiens, also in den von den Rumänen kontrollierten Gebieten verübt wurden (bis zu 50.000 Opfer), zum Anlass, um genauer zu erforschen, was damals in diesen Regionen geschah. Noch wenig weiß man darüber. Czernowitz schließt er aus dieser Untersuchung aus, da "die Vorgänge im Juli 1941 in Czernowitz [am besten] erforscht " sind. Sein Fazit: "Die meisten Massaker an Juden (in der Nordbukowina und in Nordbessarabien) wurden von der rumänischen Armee und rumänischen Gendarmen begangen. Aber vielerorts beteiligten sich die lokale rumänische und zum Teil auch ukrainische Bevölkerung am Massenmord oder initiierte selbst Pogrome." Diese Massenmorde waren geplant und gewollt. Sie waren Teil der politisch-miltärischen Zielsetzung einer 'nationalen Erneuerung' Rumäniens.
Geissbühler stellt in seinem Buch dar, wie es nach dem 1.WK zu der faschistischen Diktatur in Rumänien kommen konnte und warum der Massenmord im Juli 1941 als erste Phase der rumänischen Wiedereroberung der 1940 an die Sowjetunion verlorenen Gebiete verstanden werden kann. Er geht dann ausführlich auf (lokale)Täter, auf die wichtige Rolle lokaler Kollaborateure und Mitwisser und die Art der Massaker und Massenmorde an den Juden ein, schildert aber auch die Ereignisse aus der Perspektive der Opfer. Zur Täterperspektive gibt es zahlreiche schriftliche Quellen und die wissenschaftliche Literatur. "Aber auch Memoiren und Erinnerungen von Überlebenden ... wurden berücksichtigt. Es gibt erstaunlich viele solcher Berichte von Überlebenden, die bislang von der Forschung nicht zur Kenntnis genommen worden sind."
Wichtig und gut sind zum Schluss Geissenbühlers Gedanken und Bewertungen zur Einordnung der Ereignisse in einen breiteren Kontext von Erinnerung und Verdrängung.
Ein äußerst gut und gewinnbringend recherchiertes Buch, das zum ersten Mal umfassend den rumänischen Vernichtungskrieg in den ländlichen Regionen der Nordbukowina und Nordbessarabiens in all seinen Facetten darzustellen versucht. Ein Buch, das mit wissenschaftlich beschreibendem und bewertendem Sprachduktus und einer überlegten Syntax sehr verständlich und auch 'spannend' zu lesen ist, das aber auch manchmal einem nicht auf jedes Detail erpichten (Normal-)Leser hohe Konzentration und Ausdauer abverlangt - was bei einem solchen Stoff zu erwarten ist.
Für an der Historie dieses Weltausschnittes Interessierte ein Muss!
www.marion-tauschwitz.de
Gesendet: Sonntag, 22. September 2013 um 23:15 Uhr
Von: "RUTH GOLD" <glasgold_at_bellsouth.net>
An: "Czernowitz Group via cornell server" <Czernowitz-L_at_cornell.edu>
Betreff: Re: [Cz-L] New Book
I stand corrected. Mea culpa.
The author of "Blutiger Juli" is indeed Simon Geissbuehler and the publisher is Ferdinand Schoeningh.
These are age-related lapses, for which I ask your pardon.
Ruth
Ruth Glasberg Gold
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Received on 2013-09-24 07:47:07
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